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Bauten für
die Zukunft

1947 baut die Steiner AG ihr erstes Haus. Seitdem sind über 1200 Wohnbauten, 540 Geschäftsliegenschaften, 45 Hotels und 150 Infrastrukturanlagen hinzugekommen – entwickelt, gebaut oder renoviert von Steiner. 0,75 Prozent dieser Bauten wollen wir Ihnen hier präsentieren.

1947

1947

Büro- und Geschäftshaus

Wie der Vater, so der Sohn: Schreiner. Als Karl Steiner 1944 die Schreinerei des Vaters übernimmt, will er jedoch mehr. Er will bauen. Gleich sein erstes Gebäude erhält die Auszeichnung für gute Bauten der Stadt Zürich.

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Als Karl Steiner 1939 mit 28 Jahren den Innenausbau des Zürcher Kongresshauses leitet, denkt er sich: Ich kann doch mehr! Ich könnte auch einen ganzen Hochbau leiten, zu garantierten Preisen und Terminen. Als 1946 an der Talstrasse unweit vom Paradeplatz ein Grundstück zum Verkauf steht, schlägt er mit einem Partner zu.

Die beiden Villen lässt er abreissen und durch eine 20 Meter hohe Blockrandüberbauung ersetzen. Steiner achtet auf gute Materialien und eine präzise Ausführung. Zwischen den Stützen aus Solothurner Kalkstein entstehen Ladenlokale mit Schaufensterflächen, in den fünf Geschossen darüber Büros, auf die auch die einheitlichen Fensterachsen hinweisen.

Karl Steiner wagt viel. Die Baukosten liegen bei 115 Franken per m3. Noch dünner wird die Luft, als der Partner aussteigt und er diesen auszahlen muss. Doch als der Bau schliesslich fertig ist, kann Steiner ihn sofort ausmieten. Von der Stadt Zürich erhält er sogar die Auszeichnung für gute Bauten.

Das Gebäude ist bis heute im Besitz der Familie Steiner. Und immer noch beliebt bei Mietern. 2014 entwarf der bekannte Innenarchitekt Alfredo Häberli im Auftrag eines Herrenausstatters hier ein avantgardistisches Ladenlokal.

Noch umhüllt ein Stahlbaugerüst das Mauerwerk aus Solothurner Kalksandstein.

Ansicht Talstrasse/Ecke Pelikanstrasse: Die Baulinien erlaubten 20 m Höhe an der Talstrasse, 16 m an der Pelikanstrasse.

1963

1963

Amtshaus Parkring

Heute normal, 1963 ein Novum: Die Stadt Zürich mietet ein Verwaltungsgebäude von einem Privaten. Vermieterin ist die Steiner AG, die dem Bau auch die Fassade «System K. Steiner» verpasst hat. Seit 2005 ist das Amtshaus Parkring denkmalgeschützt. 

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Am 30. November 1960 gibt es im Zürcher Parlament kein dringenderes Traktandum zu diskutieren als dieses: Darf die Stadt Zürich ein Amtshaus von einem Privaten mieten? Bislang hatte die Stadt ihre Gebäude selbst gebaut. Wegen der akuten Raumnot schlägt der Stadtrat vor, ein durch die Steiner AG noch zu erstellendes Gebäude am Parkring 4 zu mieten. Der Mietzins sei mit 70 Franken pro m2 günstig und erkläre sich allein dadurch, «dass der Generalunternehmer die Arbeiten rationell vergeben konnte» (Schweizerische Bauzeitung). Nach hitziger Diskussion stimmt das Parlament der Vorlage mit 54 zu 52 Stimmen zu.

Am 21. Januar 1963 zieht das Schulamt für einen Mietzins von 321'540 Franken pro Jahr in den Neubau. Zum Vergleich: Heute zahlt die Stadt Zürich 26 Mio. Franken Miete jährlich für Büroflächen.

Die Schweizer Architektur habe «fast überall etwas Niedliches, etwas Putziges», schrieb Max Frisch – selbst ausgebildeter Architekt – 1953. Über das Amtshaus könnte er das nicht behaupten. Der Bau bringt die Moderne ins behagliche Enge-Quartier – allein schon wegen der kühnen Rasterfassade «System K. Steiner», eine Konstruk­tion aus Aluminium, Holzfenstern und mit blauer Folie bezogenen Glaselementen. 1966 kauft die Stadt das Gebäude, seit 2005 steht es unter Denkmalschutz.

Typisch 60er-Jahre: vorfabrizierte Rasterfassade «System K. Steiner» aus Holz, Aluminium und Glas.

Einfach schön: das Treppenhaus, von dem pro Stock zwei Korridore abgehen.

1967

1967

Zentralverwaltung Swissair 

Mit dem Bau des neuen Hauptsitzes der Swissair, dem «Balsberg», setzt Steiner nicht nur der Fluggesellschaft, sondern auch sich selbst ein Denkmal. Nur Fliegen ist schöner. 

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Die Swissair wächst und wächst. Zwischen 1946 und 1966 vervierzigfacht sie ihre Passagierzahl von 60'000 auf 2,4 Mio. Fluggäste pro Jahr. Ein Flugzeug nach dem anderen wird gekauft, der Hauptsitz am Zürcher Hirschengraben platzt aus allen Nähten.

1959 beauftragt die Swissair die Steiner AG mit der Landbeschaffung für einen Neubau. Am Balsberg wird Steiner fündig – dumm nur, dass das 50'000 m2 grosse Grundstück auf zwei Gemeinden verteilt liegt: Opfikon und Kloten. Mit Geschick holt Steiner die beiden Parteien ins Boot. 1963 erfolgt die Baubewilligung.

Dass die Zentralverwaltung zu einem Meilenstein in der Geschichte von Steiner wird, liegt nicht nur an der Strahlkraft des Kunden, sondern auch am Bauwerk selbst, das sich mit seinen Atrien und Fensterfronten sichtbar an Vorbildern der amerikanischen Moderne orientiert. Entworfen hatte es Steiners hauseigenes Architekturbüro – damals das grösste in Zürich. Ein Hochbauzeichner-Lehrling stand übrigens mit besonderem Eifer am Reissbrett: Peter Steiner, der 18-jährige Sohn des Chefs.

Der «Balsberg» liegt verkehrsgünstig direkt an der Nationalstrasse zwischen Zürich-Oerlikon und Flughafen Kloten.

Das Parkhaus im Rohbau. 670 Autos sollten hier Platz finden.

1973

1973

Hauptsitz IBM Schweiz

Ohne IBM wäre die Menschheit 1969 nicht auf dem Mond gelandet, jetzt landet IBM mit dem Schweizer Hauptsitz direkt am Zürcher General-Guisan-Quai. Ein Bau wie aus einer fernen Zukunft, entworfen von Meisterarchitekt Jacques Schader.

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1965 hält der Computer Einzug in der Firma Steiner. Marktführer auf diesem Gebiet ist IBM. Ohne einen IBM-Rechner hätte es die NASA 1969 kaum auf den Mond geschafft. Dass Steiner den Schweizer Hauptsitz dieses Weltunternehmens bauen kann, ist nicht nur ein Ritterschlag, sondern auch der Anfang einer jahrzehntelangen Partnerschaft.

Der Bauplatz ist einer der kostbarsten in Zürich: eine Baulücke am General-Guisan-Quai, die durch den Abriss des Palais Henneberg frei wurde. Als Architekt wählt IBM den damals besten Baumeister von Zürich: Prof. Jacques Schader. 1969 hatte er unweit vom General-Guisan-Quai mit dem Schulhaus Freudenberg international für Furore gesorgt. Nun entwirft er eines der schönsten Bürogebäude Zürichs.

Eine Rasterfassade aus Glas und eloxiertem Leichtmetall bildet die Haut der unterschiedlich gestaffelten Volumen. Mit den historistischen Nachbargebäuden teilt das Gebäude lediglich den Massstab, denn das Ornamenthafte ist Schader fremd. Wichtiger sind ihm Nützlichkeit, Dauerhaftigkeit und klassische Schönheit – Tugenden, die auch auf Schaders ursprünglich handwerkliche Ausbildung verweisen. Wie Karl Steiner hat der Meisterarchitekt die Welt der Hochbauten durch die Tür des Innenausbaus betreten.

Mit dem neuen IBM-Hauptsitz erkämpft sich die Moderne einen prominenten Platz in Zürich.

Rechenzentrum im IBM Gebäude.

1983

1983

Universität Zürich-Irchel, 2. Etappe

Die Schweizer Universitäten platzen aus allen Nähten. 1965 schlägt Steiner in einer Studie einfache und zweckmässige Erweiterungsbauten vor. Ende der 70er-Jahre setzt er seine Forderung beim Bau der Universität Irchel um.

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Wohin mit den vielen Studierenden? Schon in den 60er-Jahren tobt eine Debatte um eine Erweiterung der Universität Zürich. Mitten drin in der Debatte: Karl Steiner, der 1961 vom Zürcher Regierungsrat den Planungsauftrag für die Erweiterung der Universität Zürich erhält und 1965 auf eigene Kosten die Studie «Probleme der Hochschulerweiterung» publiziert. Als Mitglied der kantonalen Planungskommission schlägt er einen neuen Campus auf dem Strickhofareal vor.

Gesagt, getan. 1971 bewilligt das Stimmvolk den Rahmenkredit über 600 Mio. Franken. Zwei Jahre später beginnt die 1. Bauetappe. Steiner steuert die Laborbauten bei. Erst bei der 2. Ausbauetappe ist die Steiner AG als Generalunternehmen beauftragt. Endlich kann sie die Postulate ihrer Studie von 1965 umsetzen: flexible Mehrzweck-Hörsäle für gute Auslastung, Zweckmässigkeit der Architektur, vorfabrizierte Betonelemente sowie ein normierter Innenausbau – letzterer natürlich aus dem Hause Steiner.

1983 ist Eröffnung. Das Hochschul-Engagement ist damit für die Steiner AG noch nicht beendet. 1997 managt sie das grösste Bauprojekt der Eidgenossenschaft, die 3. Ausbauetappe der ETH Hönggerberg, 2015 saniert sie ebenfalls auf dem Hönggerberg das Gebäude HPM und stockt es auf.

Grosser Hörsaal mit Klimaanlage und modernster Technik.

Farbig markiert: die Gebäude der 2. Bauetappe.

1984

1984

Quai du Seujet 

Mit der Megastructure Quai du Seujet setzt die 1979 gegründete Genfer Filiale von Steiner ein kräftiges Ausrufezeichen in der Westschweiz – nicht nur wegen der Grösse, sondern auch wegen dem zukunftsweisenden Nutzungsmix.

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Wie ein gigantisches Reptil schmiegt sich der Quai du Seujet ans Rhone-Ufer. Wohnungen, Büros, Einkaufsflächen, Restaurants und eine Schule verschmelzen hier zu einer einzigen Megastructure, wie sie der Architekturtheoretiker Reyner Banham 1979 beschrieben hat. Die Überbauung ist eine über 300 Meter lange, sich bis auf 15 Geschosse auftürmende Stadt in der Stadt. Damit bildet sie eine Gegenthese zu Le Lignon und anderen Agglomerationssiedlungen, die in den 60er- und 70er-Jahren in der Schweiz wie Pilze aus dem Boden schiessen und zu einer Stadtflucht führen.

Der Quai du Seujet ist gigantisch, aber nicht rücksichtslos. Die topografische Stufung der Baukörper ermöglicht Spazierwege und öffentliche Terrassen im fünften Geschoss, die einen herrlichen Blick auf die Altstadt gewähren. Damit auch den Bewohnern im angrenzenden Saint-Jean die schöne Sicht erhalten bleibt, haben die Architekten den Baukörper in der Mitte abgestuft. Vom Panoramablick profitieren nicht zuletzt auch die 99 Wohnungen im Quai du Seujet, die überdies mit experimentellen Grundrissen überraschen: Das Esszimmer ist um 45° aus der Fassade gedreht und schafft völlig neuartige Blick- und Raumbezüge.

Quai du Seujet zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Grossbaustelle am Rhone-Ufer: Den Tiefbau- und Stützarbeiten folgt nun der Hochbau.

Edle Materialien beim Innenausbau im Erdgeschoss des Quai du Seujet.

1985

1985

Procter & Gamble 

Solche Fassaden kann nur Steiner bauen: Isolierglasfenster, die einzig durch feinste Aluminiumprofile durchbrochen werden. Zu Recht erntet der Genfer Firmensitz von Procter & Gamble grosse Anerkennung.

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Seit 1956 erobert Procter & Gamble von Genf aus neue Märkte in Europa, dem Mittleren Osten, Afrika. So erfolgreich, dass der US-Konzern zeitweise der drittgrösste private Arbeitgeber im Kanton Genf ist. Dagegen ist Steiner noch eine kleine Nummer in der Rhone-Stadt. Erst seit 1979 betreiben die Zürcher hier eine Filiale.

Umso grösser ist die Freude, als Steiner 1983 die Ausschreibung für den Bau des neuen, repräsentativen Hauptsitzes von Procter & Gamble Schweiz gewinnt.

Nach den Plänen von Bernard Erbeia errichtet Steiner ein Hochhaus, dessen neun Geschosse auf einem dreistöckigen Sockelbau ruhen. Die viel beachtete, von Steiner gefertigte Fassade aus Isolierglasfenstern wird nur von feinen Aluminiumprofilen durchbrochen. So wirkt sie wie ein Spiegel der Umgebung, des internationalen Genf. Die Innenräume sind – im Sinne des «american way of life» – voll klimatisiert.

Ein Monat früher als geplant können die 550 Angestellten 1985 ihre neuen Büros beziehen.

30 Jahre später wird der Firmensitz zum Nations Business Center umgebaut – wieder von Steiner, aber dieses Mal von der Abteilung Umbau und Renovation. 

Spieglein, Spieglein am Himmelsrand - Personalrestaurant vor Glasfassade.

Damals eine Stärke von Steiner: der Laborbau. Hier Windeln im Stresstest.

1995

1995

Hotel Widder 

Kein Umbauprojekt stellt Steiner vor grössere Herausforderungen als dieses. Unter strengsten Auflagen des Denkmalschutzes verwandeln die Renovationsexperten zehn mittelalterliche Stadthäuser in ein modernes Luxushotel.

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Auf welches Abenteuer sich Karl Steiner einliess, als er in den 70er-Jahren insgesamt 17 Liegenschaften in der Zürcher Altstadt kaufte, ahnte er damals zum Glück noch nicht. Ursprünglich wollte er die Altbauten abreissen und durch moderne Bürogebäude ersetzen. Doch der Denkmalschutz und die neue Wohnraumverordnung machten ihm einen Strich durch die Rechnung.

Nach Jahren des Hin und Her bringt eine clevere Idee Schwung in die verfahrene Situation: Ein Hotel ist doch auch eine Art Wohnraumnutzung, wenn auch nur auf Zeit! 1990 fällt der Startschuss für den Umbau nach Entwürfen der Architektin Tilla Theus.

Muskelkraft und Erfindungsgeist sind auf der engen Baustelle gefragt. Für die oft marode, denkmalgeschützte Bausubstanz existieren keine Patentlösungen. 1995 feiert das Hotel Widder Eröffnung. In den mittelalterlichen Gemäuern finden sich 49 Gästezimmer, jedes anders, mit aufwendig restaurierten Wandmalereien und anderen historischen Relikten. Zürcher Stadtgeschichte hautnah. 

Thomas Grossenbacher und Dr. Robert Holzach (SBG, heute UBS) mit Architektin Tilla Theus und Peter Steiner. (v.l.n.r.)

Wie kommt ein 32 m langer Stahlträger durch eine denkmalgeschützte Fassade?

Eine visionäre Idee, ein einzigartiges Hotel: 5-Sterne-Luxus in mittelalterlichen Gemäuern.

1996

1996

Friedrichstadt-Passagen 

Mit der Gründung der Steiner Infratec in Deutschland beginnt Steiner 1990 die Expansion ins Ausland. Höhepunkt der Tätigkeit in Deutschland ist der Bau der Friedrichstadt-Passagen in Berlins historischer Mitte. 

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Tausende Touristen besuchen nach der Wende das historische Zentrum Berlins, den Gendarmenmarkt. Ende 1993 fällt ihr erster Blick jedoch nicht aufs Schinkelsche Theaterhaus, sondern auf Europas grösste Baugrube: ein 20'000 Quadratmeter grosses Loch, aus dem zehn Baukräne ragen.

Bereits 1987 hatte die DDR-Regierung an der Friedrichstrasse mit dem Bau eines Warenhauses begonnen, doch nach der Pleite des Staatsbetriebs folgte der Baustopp. Nun entstehen hier die Friedrichstadt-Passagen, drei Wohn- und Büroblöcke, verbunden durch eine Einkaufspassage. Die je für einen Block verantwortlichen Architekten lesen sich wie ein «Who is Who» der Architekturszene: Nouvel, Cobb, Ungers. Ungers entwirft den grössten, an den Gendarmenmarkt angrenzenden Block. Im Gegensatz zu Nouvels expressivem Glasbau zitiert sein Bau den typischen «Berliner Block» aus der Gründerzeit.

Verantwortliches Generalunternehmen ist die Steiner Infratec, mit deren Gründung 1990 die Internationalisierung der Steiner AG begann. Die Zusammenarbeit mit Ungers läuft so gut, dass Steiner Infratec kurze Zeit später auch den Sitz der Basler Versicherungen in Köln mit ihm baut.

Zeit ist Geld: Bei Dunkelheit ermöglichen Flutlichter die Arbeit auf Europas grösster Baustelle.

2000

2000

Nestlé Hauptsitz

Fast alles ist neu, doch kaum jemand sieht es. Zum Glück! Manche Bauwerke sind einfach zu schön, um ihr Antlitz zu verändern. 

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Der Nestlé-Hauptsitz «En Bergère» in Vevey ist nicht nur das Zentrum eines Weltkonzerns, sondern auch Weltarchitektur. 1960 schuf Jean Tschumi das damals grösste Bürogebäude der Westschweiz: ein Haus auf Pfeilern schwebend, erhaben über Raum und Zeit.

Allein die Gebäudetechnik lässt den Hauptsitz mit den Jahren altern. So kommt Mitte der 90er-Jahre das Unvermeidliche: Es muss Hand angelegt werden. 1996 liegen die Pläne des Architekturbüros Richter & Dahl Rocha aus Lausanne vor. Drei Jahre werden für die komplette Renovation veranschlagt, während der die Arbeit der 1700 Nestlé-Angestellten nicht beeinträchtigt werden soll. Perfektes Baumanagement ist gefragt – garantieren tut dies die Steiner AG.

Zudem wollen die Architekten im Zentrum des Y-förmigen Gebäudes einen Lichtschacht schaffen, um die berühmte «Escalier Chambord» schöner zu inszenieren. Eingriff in die Architektur? Nicht wirklich. Tschumi selbst hatte den Lichtschacht geplant, aus technischen Gründen jedoch nicht ausführen können. Mit einem Helikopter lässt Steiner den «Lampenschirm» aus Kompositwerkstoff aufs Dach fliegen.

Geometrisch ein Y, architektonisch ein Ausrufezeichen. Jean Tschumis Nestlé-Hauptsitz «En Bergère» von 1960.

2000

2000

Emirates Towers
Dubai

Während der Bau von Hochhäusern in Zürich verboten ist, wächst Steiner in Dubai über seine Grenzen hinaus. Mit 355 Metern Höhe sind die Emirates Towers die höchsten je von Steiner mitentwickelten Gebäude. 

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Was in Paris und New York begann, erfasst Anfang der 90er-Jahre auch die reichen Golfstaaten: ein Wettrennen um die höchsten Gebäude der Stadt, des Landes, der Welt. Welch ein Gegensatz zu Steiners idyllischer Heimatstadt Zürich – dort ist der Bau von Hochhäusern seit 1984 verboten, was schade ist, denn immerhin hat Steiner 1972 das damals höchste Gebäude Zürichs gebaut, das 85 Meter hohe Hotel International.

Dafür macht Steiner nun in Dubai Hochhauserfahrung in ganz anderen Höhensphären. Zugang zu diesem Markt erhält das Unternehmen durch das 1992 gegründete Joint-Venture Turner Steiner International (TSI), denn Turner ist bestens vernetzt im Mittleren Osten.

Das Joint-Venture gipfelt im Bau der Emirates Towers. Die beiden von der Architektengruppe NORR entworfenen Türme bleiben mit 355 und 315 Metern fast ein Jahrzehnt die höchsten Gebäude des Emirats sowie bis heute die höchsten je von Steiner mitentwickelten Gebäude. Das höhere dient als Geschäftsgebäude, das kleinere als Luxushotel.

Die Eröffnung ist 2000 gleichzeitig Höhe- und Endpunkt des Joint-Ventures TSI. Der deutsche Baukonzern Hochtief schluckt Turner noch in demselben Jahr.

Im Hotel-Turm der Emirates Towers befindet sich das luxuriöse Einkaufszentrum The Boulevard.

Die Emirates Towers sind bis heute ein Blickfang in Dubais Skyline.

2007

2007

Freizeit- und Erlebniszentrum Sihlcity 

Nach über 10 Jahren Rechtsstreit darf Steiner den Bürokomplex «Utopark» auf dem Papierfabrikareal bauen. Doch Büros braucht zu diesem Zeitpunkt niemand mehr in Zürich. Eine neue Vision ist gefragt: die Sihlcity. Sie wird Steiners erfolgreichstes TU-Projekt.

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Dass ein Bauvorhaben auf Widerstand stösst, kann passieren. Dass die Stadt Zürich unter der damaligen Stadträtin Ursula Koch ein Bauvorhaben über 10 Jahre blockiert, ist zum Glück die Ausnahme.

Rückblick: Bereits in den 1980er Jahren plante Steiner auf dem Gelände der ehemaligen Sihlpapier AG in Zürich-Süd einen Bürokomplex, den Utopark. Als die Stadt die Baubewilligung verweigert, entbrennt ein Jahre langer Rechtsstreit. In letzter Instanz erhält Steiner 1999 vor dem Bundesgericht Recht.

Inzwischen haben sich die Zeiten geändert, ein reiner Bürokomplex ist nicht mehr zeitgemäss. Zusammen mit dem Architekten Theo Hotz entwickelt Steiner eine neue Vision: ein Shopping- und Erlebniszentrum der Extraklasse, eine «City in der City». Und diesmal klappt’s. Die Baubewilligung kommt rekordschnell, 2004 erfolgt die Grundsteinlegung, 2007 ist Eröffnung. Seitdem besuchen täglich 21 000 Besucher die 80 Geschäfte, die 14 Gastronomiebetriebe, das Kino, das Kulturhaus, die Kirche, die Bibliothek, das Fitness-Center, das Hotel, das Ärztezentrum, den Kalanderplatz.

2013 erhält die Sihlcity von der Stadt Zürich die «Auszeichnung für gute Bauten». Was lange währt, wird endlich gut.   

Vom Abriss verschont blieben der Kamin, das Papierlager und die Ausrüsterei der ehemaligen Papierfabrik.

Der Kalanderplatz im Zentrum von Sihlcity.

Beeindruckende Architektur von Theo Hotz in der Einkaufspassage.

2011

2011

Prime Tower

Wo man auch steht in Zürich, immer zieht dieser blaugrün-glänzende Monolith die Blicke auf sich. Keine Frage: Der Prime Tower ist das neue Wahrzeichen von Zürich. 

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Mit dem neuen Jahrtausend erwacht auch ein neuer, urbaner Geist in Zürich. 2001 bringt Zürich Tourismus den neuen Claim «Zurich – Downtown Switzerland», und das Architekturbüro Gigon / Guyer liefert die architektonische Antwort dazu: den Prime Tower.

Mit 126 Metern Höhe ist er das höchste Gebäude der Schweiz. Herausragend ist er nicht nur deshalb. Gewitzt ist sein Spiel mit Perspektiven und Proportionen: Je nachdem, von wo man schaut, erscheint der Turm als schmale Silhouette oder breiter Torso. Ungewöhnlich auch: Das Hochhaus wird durch Auskragungen nach oben hin breiter. Die statische Umkehrung sorgt für eine grössere Nutzfläche und Standfestigkeit.

Verantwortlich für den Bau ist eine Arbeitsgemeinschaft zwischen der Steiner AG und der Losinger Marazzi AG. Erfindergeist ist gefragt bei der Verschalung. Für ein Baugerüst fehlt der Halt, also entscheidet man sich für eine Kletterschalung: Stück für Stück schiebt sich das hydraulische Schutzschild nach oben. Bis zum Top-Floor.

Dort beherbergt der Prime Tower ein öffentliches Restaurant mit Michelin-Stern und Bar. Der Prime Tower ist kein abgeschottetes Bürogebäude. Er steht für das Zürich, das sich in den letzten 15 Jahren zu einer der lebenswertesten Städte der Welt gemausert hat.

Auskragungen verleihen dem Prime Tower die bullige Optik.

Der Primetower liegt verkehrsgünstig am Bahnhof Hardbrücke. Links im Hintergrund die vier Hardau-Hochhäuser.

2013

2013

Lavasa City

Eine Stadt ohne Verkehrschaos, in der es keinen Smog und keine Slums gibt. In Indien klingt das wie eine Utopie. Mit der Planstadt Lavasa will Steiner India dafür sorgen, dass die Utopie Wirklichkeit wird.

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Hätte jemand vor 15 Jahren auf einer Weltkarte Lavasa gesucht, er hätte nichts gefunden. Der Ort existierte nur im Kopf von Ajit Gulabchand, VR-Präsident und CEO der Hindustan Construction Company (HCC). Heute liegt Lavasa ziemlich genau 120 km südlich von Mumbai und 50 km östlich von Pune im westindischen Staat Maharashtra.

Fertig ist Lavasa freilich noch lange nicht. Vier Stadtteile soll die «Hill City» dereinst umfassen, in denen 200'000 Einwohner arbeiten und leben. Der erste Stadtteil, Davse, nimmt Gestalt an. 2009 eröffnete die Ecole Hôtelière Lavasa, ein Ableger der berühmten Ecole Hôtelière de Lausanne. Auch das Kongresszentrum ist ausgelastet.

Hat Lavasa Erfolg, könnten in Zukunft viele «Lavasas» den Siedlungsdruck auf Indiens Megastädte lindern. 100 neue Planstädte will Indiens Premierminister Modi in den nächsten 30 Jahren bauen lassen. Der Markt ist also da, das Know-how im Städtebau und Baumanagement fehlt allerdings in Indien. Auch deshalb kaufte HCC 2010 die Steiner AG und übertrug 2013 der Tochtergesellschaft Steiner India Ltd. die Verantwortung für die weitere Entwicklung und Bebauung Lavasas. Bauvolumen: 1,4 Mrd. Franken.

Lavasa ist eine Herausforderung. Monsunregen, wechselnde politische Konstellationen, ungenügend ausgebildete Arbeiter, plötzliche Baustopps. Doch wie würde Sinatra sagen? «If you can make it here, you can make it anywhere.»

Ein Hauch Italianità in Indien - die Uferpromenade von Davse.

Lavasa City liegt an einem Seitenarm des Flusses Mutha.

2013

2013

Maison de la Paix 

300 Bohrpfähle braucht es zur Sicherung des Fundaments. Dann die sechs Baukörper: keine einzige gerade Wand. Schliesslich eine rundherum verglaste Fassade. Und am Ende ein Haus für das höchste Gut der Welt: Frieden.

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Wie gigantische Blütenblätter entfalten sich die sechs Baukörper am Gleisrand. Das Haus des Friedens ist ein architektonischer Meilenstein. Und noch mehr: ein Musterbeispiel für die minutiöse Planung und Präzision der Arbeit des Generalunternehmers, der Steiner AG.

Denn die Bauaufgabe ist von seltener Komplexität. Um das Fundament im weichen Baugrund zu verankern, muss Steiner 300 Pfähle bis zu 20 m tief in den Untergrund bohren. Auf dem Fundament entfalten sich dann die sechs ellipsenförmigen Baukörper, die keinen rechten Winkel kennen. Das wiederum bedeutet, dass der Geometer zur zentralen Figur der Baustelle aufsteigt: Wo Gebäudeachsen fehlen, muss permanent die x- und y-Koordinaten eingemessen werden. Die Toleranz beträgt 6 Millimeter.

Das Resultat: ein Gebäude, das gerade wegen seiner Komplexität und Transparenz eine einzigartige Aura besitzt. Im Übrigen entspricht die Komplexität der Bauaufgabe der anspruchsvollen Mission des Auftraggebers, Frieden zu schaffen auf dieser Welt. Bauherr ist das berühmte Genfer Hochschulinstitut für internationale Studien.

Inklusive Bahnanschluss: das Maison de la Paix ist auch verkehrstechnisch hervorragend erschlossen.

Ohne Ecken und Kanten - die sechs Baukörper erinnern an Lotusblüten.

2014

2014

SkyKey 

SkyKey ist nicht nur ein Schlüssel zum Himmel, sondern auch zur Geschichte der Steiner AG. Wo heute eines der ökologischsten Hochhäuser der Schweiz steht, begann 1948 der Aufstieg Steiners zum führenden Totalunternehmen.

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Jeden Morgen strömen Männer und Frauen in Business-Kleidung vom Bahnhof-Oerlikon an die Hagenholzstrasse. Wo früher die Industrie blühte, stehen heute Bürobauten.

Jüngstes Beispiel: SkyKey, das von Steiner entwickelte und gebaute Hochhaus der Superlative: 42'000 m2 Bürofläche, 2500 Arbeitsplätze (500 mehr als im Prime Tower), verpackt in der kräftigen Architektur von Theo Hotz und prämiert mit dem höchsten ökologischen Zertifikat, LEED Platinum. Wer hier auf Toilette geht, spült danach mit Regenwasser vom Dach.

Alleinmieterin ist die Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG, deren neuer Hauptsitz SkyKey ist. Damit reiht sich der Bau ein in eine lange Reihe von Firmensitzen, die Steiner für Weltkonzerne wie Swissair, IBM, Philipps, Procter & Gamble, Swiss RE oder Unisys gebaut hat.

Mit SkyKey hat die Steiner AG die letzte Baulücke auf ihrem einstigen Firmenareal geschlossen. 1948 war Karl Steiner hierher gezogen, vor 15 Jahren begann die Umnutzung des Industrieareals zum Wohn- und Dienstleistungsquartier. Damit hat Steiner das zweitgrösste Entwicklungsgebiet der Stadt Zürich, Leutschenbach, entscheidend mitgeprägt. SkyKey ist gleichzeitig ein Schlüssel zur Vergangenheit wie zur Zukunft.

Wo heute das Bürohochaus SkyKey thront, befand sich bis 2011 der Hauptsitz der Steiner AG.

Die Steiner AG hat für zahlreiche Weltfirmen gebaut. Alleinmieterin des SkyKey ist die Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG.

2015

2015

mehr als wohnen 

Die Gemeinschaft als Kern, das Haus als Hülle darum herum – diese Vision neuen städtischen Zusammenlebens verwirklicht Steiner in Leutschenbach. 

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Alle sind willkommen, nur Autobesitzer nicht. Denn die Baugenossenschaft «mehr als wohnen» hat sich mit ihrer 2000-Watt-konformen Überbauung hohe ökologische Ziele gesetzt. Dem Run auf die knapp 400 Wohnungen tut dies keinen Abbruch.

2012 hat Steiner mit dem Bau der Siedlung begonnen. Der Baugrund schliesst direkt ans ehemalige Fabrikareal von Steiner in Zürich-Oerlikon an und ist Teil des zweitgrössten Entwicklungsgebiets der Stadt Zürich: Leutschenbach.

Fünf Architekturbüros haben an diesem Bauprojekt mitgewirkt. Dementsprechend vielseitig sind die Wohnungskonzepte, die von klassischen 2- bis 6-Zimmer-Wohnungen bis zu neuartigen Satelliten-Wohnungen reichen. Letztere haben einen so genannten flat-in-flat-Grundriss und bieten auf 250 Quadratmetern bis zu 10 Zimmer mit individuellen Nasszellen und gemeinsamen Koch- und Essbereichen – perfekt für Mehrgenerationen-WGs zum Beispiel. Büro- und Ladenflächen im Erdgeschoss, Grünanlagen zwischen den Häusern und zahlreiche Gemeinschaftsräume unterstreichen das neuartige Siedlungskonzept «mehr als wohnen». 

Auf den zentralen Plätzen zwischen den Häusern soll Raum für Gemeinschaft entstehen.

Die ersten Wohneinheiten stehen kurz vor der Fertigstellung.